- Nell-Breuning
- Nẹll-Breuning,Oswald von, katholischer Theologe, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler, * Trier 8. 3. 1890, ✝ Frankfurt am Main 21. 8. 1991; studierte Nationalökonomie (u. a. Schüler A. H. Wagners) und Theologie, wurde 1911 Jesuit, erhielt 1921 die Priesterweihe und war ab 1928 Professor für christliche Gesellschaftslehre und Ethik an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main, ab 1965 zugleich Honorarprofessor an der Frankfurter Universität Nell-Breuning war maßgeblich an der Erarbeitung der Sozialenzyklika Quadragesimo anno (1931) beteiligt, hat durch seine wissenschaftliche Arbeit wesentliche Grundlagen der katholischen Soziallehre gelegt, ihre Entwicklung über Jahrzehnte geprägt und sich in vielfältiger Weise für die politische Umsetzung ihrer drei Prinzipien (Personalität, Solidarität, Subsidiarität) als den Grundlagen einer sozialen Gesellschaft eingesetzt. Wichtige Themen seiner über 1 700 Veröffentlichungen sind Fragen der Wirtschaftsethik sowie der Wirtschafts- und Sozialpolitik: Verhältnis von Arbeit und Kapital, Bedeutung der Gewerkschaften, Auseinandersetzung mit dem Marxismus, Frage der Mitbestimmung.Werke: Grundzüge der Börsenmoral (1928); Die soziale Enzyklika (1932); Einzelmensch und Gesellschaft (1950); Wirtschaft und Gesellschaft heute, 3 Bände (1956-60); Kapitalismus und gerechter Lohn (1960); Baugesetze der Gesellschaft (1968); Grundsätzliches zur Politik (1975); Soziallehre der Kirche (1977); Soziale Sicherheit? (1979); Gerechtigkeit und Freiheit. Grundzüge katholischer Soziallehre (1980); Arbeit vor Kapital (1983); Arbeitet der Mensch zuviel? (1985); Unsere Verantwortung. Für eine solidarische Gesellschaft (1987).Ausgaben: O. von Nell-Breuning - unbeugsam für den Menschen. Lebensbild, Begegnungen, ausgewählte Texte, herausgegeben von H. Klein (1989); Den Kapitalismus umbiegen. Schriften zu Kirche, Wirtschaft und Gesellschaft. Ein Lesebuch, herausgegeben von F. Hengsbach (1990).A. Losinger: Gerechte Vermögensverteilung. Das Modell O. von N.-B.s (1994).
Universal-Lexikon. 2012.